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Klopp trifft in der Premier League auf seinen Trauzeugen

David Wagner steigt mit Huddersfield Town in die Premier League auf

Das Märchen von Huddersfield Town wurde gestern wahr. Abseits der deutschen Aufmerksamkeit für das Relegationsrückspiel zwischen Braunschweig und Wolfsburg machte der Klub aus dem Norden Englands nach 45 Jahren wieder den Aufstieg in die Premier League perfekt. Nach 120 torlosen Minuten kam es im Wembley-Stadion zum Elfmeterschießen gegen den FC Reading. Wie bereits in der ersten Runde der Aufstiegs Playoffs, setzte sich Wagners Team dabei mit 4:3 durch.

Auch wenn Huddersfield Town in seiner glorreichen Geschichte auf drei Meisterschaften zurückblicken kann (1924, 1925, 1926), grenzt dieser Aufstieg an ein Wunder. Im Herbst 2015 wechselte Wagner von Dortmunds U23 nach England. Mit dem Team, das seit Jahren nur gegen den Abstieg spielte, sicherte er frühzeitig den Klassenerhalt. Im Sommer folgte dann der Umbruch. Insgesamt siebzehn neue Spieler wurden verpflichtet. Mit dem runderneuerten Team ohne Stars sollte sich ein Platz im Mittelfeld der 24 Mannschaften umfassenden Liga gesichert werden. Mit dabei waren die drei Deutschen Christopher Schindler, Michael Hefele und Chris Löwe. Alle drei waren Kapitäne ihrer alten Teams und bildeten in dieser Saison wichtige Stützen in der starken Defensive von Huddersfield. Dazu gesellte sich auch Elias Kachunga, der mit zwölf Treffern zum gefährlichsten Offensivspieler des Teams avancierte. Im Winter folgte mit Collin Quaner ein fünfter Deutscher.

Kleiner Etat mit großem Ertrag

Trotz der vielen neuen Spieler ging Wagners Mannschaft mit einem Etat von 12 Millionen Euro in die Saison. In der Rangliste der Championship reicht dies gerade einmal zu Rang 18. Mehr als das 19-fache dieses Etats ist dem Aufsteiger nun sicher. Durch ein Paket aus hohen TV-Geldern und einem „Rettungsschirm“ im Falle eines Abstieges, sind Einnahmen von gut 230 Millionen Euro garantiert.

Man darf gespannt sein, wie sich „The Terriers“ im nächsten Jahr in der wohl besten Liga der Welt schlagen. Für den 45-jährigen Trainer des Teams  wird es auf jeden Fall zwei ganz besondere Spiele geben. In den Duellen mit Liverpool tritt er gegen seinen Freund Jürgen Klopp (Wagner war Klopps Trauzeuge) an. Nach dieser sensationellen Saison kann nun wohl auch jeder verstehen, warum der VfL Wolfsburg Wagner im Winter verpflichten wollte. Die Treue zu seinem Verein zahlt sich nun im wahrsten Sinne des Wortes aus.

Einen Geheimfavoriten für den Aufstieg in der nächsten Saison gibt es übrigens bereits. Norwich City verpflichtete mit Daniel Farke den aktuellen U23-Trainer von Borussia Dortmund.