Für viele ist das Team der Chicago Bulls um Michael Jordan, Scottie Pippen und Dennis Rodman die stärkste NBA-Mannschaft aller Zeiten. Ab 1996 holten die Bulls drei Meisterschaften in Folge nach Chicago und stellten dabei Rekorde für die Ewigkeit auf – dessen waren sich zumindest viele Experten sicher. Der beeindruckendste Rekord wurde nun allerdings vom aktuellen NBA-Champion, den Golden State Warriors eingestellt. Das Franchise aus Oakland gewann seine 72. Partie der regulären Saison. Nun kann die Mannschaft mit einem Heimsieg im letzten Spiel vor den Playoffs gegen die Memphis Grizzlies sogar eine neue Bestmarke aufstellen. Bei der aktuellen Form des Teams um Superstar Stephen Curry scheint dies nur eine Formsache zu sein. Der 72. Saison-Sieg gelang übrigens bei den San Antonio Spurs, die damit ihr erstes Heimspiel dieser Spielzeit verloren.

Nach langer Durststrecke wieder auf dem Thron

Seitdem die Teambesitzer Joe Lacob und Peter Guber das Team im Juli 2010 für den damaligen Rekordbetrag von 450 Millionen US-Dollar vom Vorbesitzer Chris Cohan kauften, begann für Golden State eine neue (alte) Zeitrechnung. In den 15 Jahren zuvor erreichte das Team lediglich einmal die Playoffs. Die neuen Eigentümer versprachen allerdings wieder an alte Erfolge anknüpfen zu wollen und die Meisterschaft zu holen. 1947, 1956 und 1975 wurden die Warriors nämlich Meister in der NBA und im letzten Jahr holte das Team den vierten Titel in der Franchise-Geschichte. Der Name Golden State steht für den US-Bundesstaat Kalifornien, der für den Goldrausch 1849 berühmt ist. Eine goldene Mannschaft mit der Aussicht eines der erfolgreichsten Teams der NBA-Geschichte zu werden, hat Trainer Steve Kerr nun bei den Warriors aufgebaut. Ein Mann, der weiß, wie es geht. Schließlich gehörte Kerr zum legendären Team der Bulls, dass 1995/96 den Rekord mit 72 Siegen aufstellte.

Gegen die Memphis Grizzlies, Nummer sechs in der Western Conference, können die Warriors am Mittwoch im letzten Spiel vor den Play-offs als erste Mannschaft den 73. Sieg holen und damit die legendären Chicago Bulls der 90er Jahre zumindest in diesem Punkt ablösen.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages