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Krasser Formfehler

+++ HSV-Präsidiumswahl wohl ungültig +++

Der HSV und Chaos könnten zurzeit sehr wohl Synonyme sein. Neben den sportlichen Abstiegsängsten sorgt nun auch die Präsidiumswahl inmitten der schwierigen Zeit für Furore. Nun, auch neun Tage nach der Wahl Bernd Hoffmanns beim Hamburger SV, gibt es keine Beruhigung außerhalb des sportlichen Dilemmas. Es drohen auf administrativer Ebene einige Querelen. Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, wird nun die Wahl des neuen Präsidiums angefochten. Schuld? Ein krasser Formfehler!

Die Wahl hat Bernd Hoffmann gewonnen, zwar knapp, aber ausreichend, um als Gewinner die Tage zu verbringen und den HSV in eine Art Aufbruchstimmung zu führen. Doch der neue Präsident ist schon auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Viel zu ernst ist die sportliche Lage, zu groß die damit verbundenen Sorgen. Und kaum ist der 55-Jährige im Amt, steht sein Job schon wieder auf der Kippe. Dem HSV-Ehrenrat liegt ein Antrag auf Anfechtung der Wahl vor, eingereicht vom Vorsitzenden des HSV-Seniorenrates Peter Gottschalk. Wenn man nicht genug Probleme hat, macht man sich welche... Hoffmann und seine Stellvertreter Thomas Schulz und Moritz Schaefer waren bei der Mitgliederversammlung nämlich nicht einzeln befragt worden, ob sie die Wahl annehmen - ein Versäumnis von Wahlleiter Kai Esselsgroth und rein juristisch ein klarer Formfehler.

Vergangenheit könnte Hoffmann zum Verhängnis werden

Eine Reaktion des Ehrenrats auf den Antrag steht noch aus, allerdings soll die Befragung laut "Mopo" auch nachträglich durchgeführt werden können, solange auch andere Mitglieder anwesend sind. Doch wer denkt, dass es damit schon gewesen ist, täuscht, denn es gibt noch einen zweiten Antrag über Sachverhalte, die schon ad acta gelegt schienen und nun neu aufgerollt werden sollen. Der Ehrenrat überprüft weitere Unstimmigkeiten aus Hoffmanns Vergangenheit. Es soll 2010 und 2011 Zahlungen von Hoffmann an Berater Urs Siegenthaler gegeben haben. Der heutige Chefscout der deutschen Nationalmannschaft wäre damals wohl fast HSV-Sportchef geworden.

Die nächsten Wochen werden spannend beim HSV. Hoffmann hat viele Gegner im Verein, die ihm das Leben sicher nicht einfach machen werden. Wenn er jedoch seine Ideen umsetzt, werden allerdings auch Sportchef Jens Todt und Vorstandsboss Heribert Bruchhagen ins Wanken geraten. Mit Jörg Schmadke soll bereits ein Nachfolger gehandelt werden.