Kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft in Russland sind gerade einmal etwas als eine Hand voll Spieler im Kader der deutschen Nationalmannschaft, die bereits zur Zeit der innerdeutschen Trennung auf der Welt waren. Trotzdem ist das Thema Ost und West in den Köpfen der Deutschen noch immer präsent. Solange dies so ist, wird wohl auch der Name Jürgen Sparwasser unvergessen bleiben. Bei der Weltmeisterschaft 1974 schoss er das 1:0-Siegtor für die DDR gegen den späteren Weltmeister aus der BRD. Mit seinem Treffer im Hamburger Volksparstadion wurde Sparwasser über Nacht zur Legende in der ehemaligen DDR.

Doch das Jahr 1974 war für den Stürmer aus Halberstadt auch ohne dieses Tor extrem erfolgreich. Neben der DDR-Meisterschaft gewann Sparwasser im gleichen Jahr mit seinem 1. FC Magdeburg ebenfalls den Europapokal der Landesmeister durch einen 2:0-Sieg gegen AC Mailand.

Als Trainer nicht an alte Erfolge angeknüpft

1979 musste er seine Karriere im Alter von nur 31 Jahren wegen eines Hüftleidens beenden. Im Anschluss arbeitete der Maschinenbauingenieur und Sportlehrer bei seinem Verein als Co-Trainer. Nachdem Sparwasser Anfang 1988 bei einem Spiel der Altherrenmannschaft Magdeburgs in den Westen floh, war er zwei Jahre Co-Trainer bei Eintracht Frankfurt. Diesem Engagement folgten zwei eine ähnlich unglückliche Station als Cheftrainer beim SV Darmstadt 98 (2. Bundesliga) sowie bei Rot-Weiß Walldorf (Regionalliga).

Am Ende einer vor allem wegen eines Tores in Gesamtdeutschland unvergessenen Karriere stehen drei DDR-Meisterschaften, vier DDR-Pokalsiege sowie der Triumpf im Europapokal der Landesmeister. Für Magdeburg erzielte Sparwasser 111 Treffer in 271 Spielen – für die DDR waren es 14 Tore in 49 Partien. Wir gratulieren herzlich zum Geburtstag und zeigen nochmals das Tor seiner Karriere.