Die Königsklasse des Motorsports vor wichtigen Veränderungen
Nach dem Aus von Formel1-Zampano Bernie Ecclestone an der Spitze der Königsklasse hat nun Liberty Media das Zepter in der Hand. Neben dem ehemaligen TV-Direktor Chase Carey, der sowohl Präsident, als auch Geschäftsführer der Gesellschaft ist, wird das Business Formel1 künftig noch von Ross Brawn und Sean Bratches vertreten.
Brawn ist alles andere als ein Unbekannter. Vielen ist der Engländer als jahrelanger Wegbegleiter von Michael Schumacher ein Begriff. Er kennt den Sport wie kaum ein anderer und übernahm 2009 mit BrawnGP den damaligen Rennstall von Honda und konnte mit Jenson Button erneut Weltmeister werden, danach ging der Rennstall an Mercedes. Ross Brawn nimmt künftig die Rolle eines sportlichen Direktors ein, was der Formel1 nur gut tun kann.
Umbruch in der Formel 1 notwendig
Was wird sich nun in der Formel1 unter neuer Führung ändern? Fakt ist, die Zeit von Bernie Ecclestone war schon lange vorbei. Was vor vielen Jahren noch funktionierte, reicht heute nicht mehr. Die oberste Klasse im Motorsport ist in den sozialen Netzwerken immer noch nicht besonders stark Die Nähe zum Zuschauer hat man längst verloren mit überhöhten Ticketpreisen, dazu halten sich kleinere Teams oft nur gerade so über Wasser, es besteht Handlungsbedarf.
Kurzfristig kann man wirtschaftlich allerdings wenig unternehmen, die Geldverteilung der Formel 1 zwischen den Teams ist festgeschrieben, daher richtet der neue Eigentümer mit seinen drei Führungskräften den Augenmerk hier bereits auf die nächsten Jahre. Dazu wird eine Expertengruppe gebildet, die den Sport verbessern soll.
Der neue Chef Carey bezeichne Westeuropa als die “Wiege des Sports“ – das sind ganz andere Töne als noch von Ecclestone, der sich immer mehr dem asiatisch-arabischen Raum zugewandt hat. Für den Zuschauer vor dem Fernseher sehen allerdings Kurse wie in Malaysia, China oder Bahrain wie ein Einheitsbrei aus, hier gibt es einfach kein Flair und keine Historie.
Traditonsrennstrecken – Hoffnung für Deutschland-GrandPrix
Liberty Media hat den Zuschauer im Blick – die Senkung von Eintrittspreisen wird ein wichtiges Thema werden. Ebenso sollen Antrittsgebühren sinken, man plant eine Rückkehr zur europäischen Rennstrecken-Tradition. Damit darf auch in Deutschland wieder gehofft werden, sowohl auf dem Hockenheimring, als auch auf dem Nürburgring.
Das Ziel von Ross Brawn wird dazu ein Reglement sein, das es mehr als nur zwei, drei Teams ermöglicht, um Siege zu fahren. Ansatzpunkt kann hier auch der ungeliebte V6-Hybrid-Turbomotor sein, dessen Technologie insgesamt zu teuer ist und keinen Zuschauer wirklich begeistern kann.
Auf Änderungen im Motoren-Reglement darf man somit hoffen, da werden Erinnerungen an eine Formel 1 wach, die einen ganz anderen Klang hatte. Wer vergessen hat, wie sich beispielsweise ein V10 in der Formel 1 angehört hat, der geht am besten onboard mit Juan-Pablo Montoya in seinem Williams 2004 in Monza im folgenden Video – man darf durchaus wieder auf eine Königsklasse hoffen, die ihren Namen zurecht trägt.