Andy Murray mit perfektem Wochenende in Paris
Erstmals seit der Einführung der ATP-Weltrangliste in 1973 steht seit heute ein Tennisspieler aus Großbritannien an der Spitze des Klassements. Der Schotte Andy Murray löst damit Novak Djokovic nach 122 Wochen ab. Noch im Sommer hätte damit wohl keiner gerechnet. Djokovic dominierte das Herren-Tennis und gewann im Juni auch noch erstmals die French Open , die er erst bei seinem zwölften Anlauf gewinnen konnte. Sein damaliger Vorsprung in der Weltrangliste betrug mehr als 8.000 Punkte. Doch im Anschluss an diesen Sieg fiel der Serbe, wie er selbst auch zugab, in ein Motivationsloch und Andy Murray verringerte den Rückstand sukzessive. Am Samstag war es nun soweit. Nachdem Djokovic im Viertelfinale scheiterte, konnte der Schotte mit einem Finaleinzug beim Masters in Paris den Thron erklimmen. Das tat er allerdings dann sinnbildlich auf dem Sofa, denn sein Gegner Milos Raonic musste das Halbfinale verletzungsbedingt absagen. Gestern konnte Murray dann sein erstes Spiel als sichere zukünftige Nummer eins gewinnen. Mit dem Masters in Paris gewann der 29-Jährige bereits seinen achten Titel der Saison.
Mit altem Trainer auf neues Level
Doch die Leistungssteigerung des Schotten kam nicht von ungefähr. Seit Juni dieses Jahres arbeitet Murray nämlich wieder mit Trainer Ivan Lendl zusammen. Lendl war es, der Murray einst zum Weltklassespieler formte und ihn nun auf ein neues Level hob. Als Weltranglistenerster ist Murray nun auch der Top-Favorit auf den Sieg bei der Tennis-WM in London. Die startet am 13. November.
Für Familie Murray war es sportlich übrigens ein besonders erfolgreiches Jahr, denn auch der große Bruder von Andy – Jamie Murray – stand in dieser Saison für neun Wochen auf Platz eins der Doppel-Weltrangliste.
Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages