Lange sah es düster aus im deutschen Herrentennis, doch Experten trauten schon länger einem großen Talent aus Hamburg den Sprung an die Weltspitze zu. Mit 20 Jahren ist Alexander Zverev nun genau dort. Der Shooting-Star kam wechselhaft in die Saison mit Siegen gegen Tennisgrößen und enttäuschenden Niederlagen gegen vermeintlich weitaus schwächere Gegner.

Gestern in Rom bewies er allerdings, was in ihm steckt. In nur 81 Minuten besiegte er den ehemaligen Dominator des Herrentennis und den aktuell auf Nummer zwei der Weltrangliste geführten Serben Novak Djokovic in zwei Sätzen. Dabei dominierte der junge Deutsche den zwölfmaligen Grand-Slam-Sieger nach Belieben. Durch den Sieg gegen Djokovic sicherte sich der 20-Jährige seinen ersten Masters-Sieg seiner noch jungen Karriere. Für die deutschen Tennis-Herren war dies der erste Sieg, bei einem solch bedeutenden Turnier seit 16 Jahren (Tommy Haas in Madrid 2001).

Top-Ten und Roland-Garos-Geheimfavorit

Für den Sieg in Rom gibt es darüber hinaus 1.000 Weltranglisten-Punkte. Dadurch kletterte Zverev um sieben Plätze und wird seit heute erstmals in seiner Karriere unter den Top-Ten der Weltrangliste geführt (Rang 10).

Durch diese Top-Leistung unterstrich der Hamburger, dass er mittlerweile zu den besten Sandspielern der Welt gehört. Bereits vor zwei Wochen gewann er das ATP-Turnier von München.

In gut knapp zwei Wochen starten mit den French Open das zweite Grand Slam der Saison. Hierbei ist Zverev vor allem nach dem gestrigen Sieg im Favoritenkreis. Auf dem Weg zum ersten Grand Slam gilt der wiedererstarkte Rafael Nadal als Top-Favorit auf den Titel in Roland Garos.

Es wird jedoch auch spannend sein, wie sich Zverevs Finalgegner Djokovic präsentiert. Gestern überraschte er mit der Information, dass ihn Andre Agassi als Trainer in Paris begleiten wird. Vielleicht findet der Serbe mit dem ehemaligen Superstar ja wieder zu alter Stärke.