Vor vier Jahren beendete Michael Phelps seine Karriere mit 18 Goldmedaillen als erfolgreichster Olympionike aller Zeiten. Er war es leid, ständig Vorbild sein zu müssen und konnte den Chlorgeruch einfach nicht mehr ertragen. Es folgte ein Absturz. Er wurde im Herbst 2014 mit erhöhter Geschwindigkeit und 1,4 Promille Alkohol im Blut angehalten. In Gewahrsam verlor der 31-Jährige seinen Lebensmut und seine Depression schien zu siegen. Doch er besiegte die Krankheit und auch privat fand er sein Glück. Er verlobte sich mit seiner Freundin und wurde im Mai dieses Jahres Vater seines Sohnes Boomer.

Auch bei dem Olympischen Spielen meldete er sich eindrucksvoll zurück. Heute früh gewann er die souverän die 200 m Lagen. Das ist bereits seine vierte Goldmedaille in Rio.

Schwimmer vom anderen Stern

Somit steht sein Medaillenkonto nun bereits bei unglaublichen 22 olympischen Goldmedaillen. Doch damit sind die Spiele für den Amerikaner noch lange nicht beendet. Es folgen noch zwei „goldene Disziplinen“ für Phelps. Mit den 100m Schmetterling und der 4x100m Lagen-Staffel stehen noch zwei Wettbewerbe an, bei denen Phelps bzw. die USA absolute Top-Favoriten sind. Holt Phelps in beiden Wettkämpfen die Goldmedaille, schraubt er nicht nur seinen Rekord auf 24 Goldmedaillen, sondern hätte die beiden Disziplinen auch zum vierten Mal gewonnen.

Und dabei kam es mit Phelps und dem Schwimmen nur dazu, weil bei Ihm eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert wurde. Zur Kompensation dieser Krankheit begann Phelps im Alter von sieben Jahren zu schwimmen. Dass es soweit führen wird, konnte damals keiner erahnen.

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Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages