Roger Schmidt wurde nach seinen Äußerungen gegenüber Hoffenheim-Trainer Nagelsmann für zwei Spiele gesperrt.
Roger Schmidt, Trainer von Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen, muss die nächsten zwei Pflichtspiele seines Teams von der Tribüne aus verfolgen. Damit muss seine Mannschaft am Donnerstag beim Pokalspiel gegen die Sportfreunde Lotte und beim Bundesligaspiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg auf ihren Trainer verzichten. Darüber hinaus muss der 49-Jährige 15.000 Euro Strafe zahlen. Das Urteil hat der Fußballlehrer bereits akzeptiert. Er kündigte darüber hinaus an, zusätzlich zur Strafe eine Spende an eine soziale Einrichtung zu leisten.
Schmidt hatte beim Bundesligaduell gegen Hoffenheim den gegnerischen Trainer Julian Nagelsmann als "Spinner" betitelt und ihm "Halt doch einfach die Schnauze" zugerufen. Nach dem Spiel zeigte sich der Leverkusener Coach reuig und entschuldigte sich bei seinem Kollegen. Nagelsmann akzeptierte die Entschuldigung und tat den verbalen Ausfall als Emotionshandlung ab.
Schmidt erhält Rückendeckung von Trainerkollegen
Roger Schmidt gilt als Wiederholungstäter. Bereits im Februar leistete er sich im Duell mit Borussia Dortmund einen verbalen Ausrutscher und bekam daher fünf Spiele Sperre aufgebrummt, zwei davon auf Bewährung. Diese beiden Spiele muss er nun absitzen.
Während der Vorfall weite Wellen schlägt, erfährt Roger Schmidt Rückendeckung aus den Reihen seiner Trainerkollegen. Eintracht Frankfurts Trainer Niko Kovac kritisierte die Hysterie, die nach dem Vorfall entstanden ist. Trainer seien keine Maschinen, von daher sei es normal, dass in der Emotion Dinge gesagt werden, die nicht angebracht seien und im Nachhinein bereut würden.
Freiburgs Trainer Christian Streich, bekannt für seine treffenden Aussagen, kritisierte vor allem die Nachberichterstattung in den Medien. Trainer stünden während den Spielen unter einer extremen Drucksituation. Dass in diesen Momenten jedes gesprochene Wort aufgenommen wird, komme einer Überwachung gleich. Ihm kommt es vor, dass Roger Schmidt nun "wie eine Sau durchs Dorf getrieben" werde. Das gesamte Statement, hier im Video, ist jetzt schon legendär!
Die Leverkusener müssen sich nach der 0:3 Heimpleite gegen Hoffenheim nun allein aus der Krise schießen.
Autor: Michael Knüppel
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