Rom zieht seine Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele 2024 zurück. Nur noch drei Bewerber bleiben übrig.
Da waren es nur noch drei! Am Mittwochnachmittag verkündete Roms neue Bürgermeisterin Virginia Raggi das Aus der italienischen Hauptstadt im Bewerbungsrennen um die Olympischen Spiele 2024. Sie sagte, es sei unverantwortlich, Olympische Spiele in Rom auszutragen. Ihre Aussagen kommen dabei nicht überraschend, machte sie doch in den letzten Wochen und Monaten Stimmung gegen das Großereignis. Sie betonte, dass sie gewiss den Sport liebe, aber keinesfalls Olympische Spiele der Lobbys unterstütze. Bei der Videoinstallation zur Bewerbung im Dezember 2015 am historschen Trevi-Brunnen war die Euphorie noch deutlich größer.
Hier das emotionale Video zur möglichen Bewerbung Roms:
Bürgermeisterin Raggi ließ mit Blick auf den ca. 13 Milliarden Euro großen Schuldenberg ihrer Stadt verlauten, dass erst vor Kurzem die letzte Rate der Ausrichtung der Fußball-WM 1990 abbezahlt wurde. Vor diesem Hintergrund sei es regelrecht unethisch, über die Ausrichtung eines solchen Großprojektes nachzudenken. Die Sanierung von Straßen und Gebäuden haben aktuell Vorrang vor der Ausrichtung eines großen Sportereignisses.
Drei Bewerber und zwei Favoriten
Nachdem Hamburg seine Bewerbung vor knapp zehn Monaten aus ähnlichen Gründen zurückzog, bleiben dem Olympischen Komitee nun nur noch drei Bewerbestädte zur Auswahl. Während der französischen Hauptstadt Paris und dem US-amerikanischen Los Angeles gute Chancen eingeräumt werden, hat die ungarische Hauptstadt Budapest offensichtlich nur Außenseiterchancen.
Im September 2017 wird in der peruanischen Hauptstadt Lima der Ausrichter der Spiele 2024 bekannt gegeben. Sollte der Zuschlag an Paris (Gastgeber 1900 & 1924) oder Los Angeles (1932 & 1948) gehen, wäre es erst das zweite Mal nach London (1908, 1948, 2012), dass eine Stadt drei Mal die Olympischen Spiele ausrichtet.
Das Internationale Olympische Komittee steht nun ein wenig unter Druck. Doch zumindest scheinen die Bewerbungen aus Paris und Los Angeles aktuell nicht in Gefahr zu sein.
Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages