War das das letzte Spiel von Jerome Boateng? Gestützt von zwei Teamärzten ging Jérôme Boateng nur mit größter Mühe beim Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Real Madrid verletzt vom Platz. Das Saison-Aus ist besiegelt, eine schwere Muskelverletzung im Oberschenkel setzt den Bayern-Akteur erstmal für einige Wochen außer Gefecht. Damit könnte das Spiel gegen Real Madrid das letzte Spiel des Innenverteidigers im Trikot des FC Bayern gewesen sein. Grund zu der Annahme liefern die selbstkritischen Aussagen des Nationalspielers im Magazin „Socrates“, das heute erschienen ist.

„Ich habe beim FC Bayern alles erlebt“, wird Boateng von der Zeitschrift zitiert. „Und so komme ich langsam an den Punkt, an dem ich gewisse Fragen für mich beantworten muss: Was sind meine noch nicht erreichten Ziele? Möchte ich mich immer wieder beim gleichen Klub mit den gleichen Voraussetzungen beweisen?"

In England laufen sofort die Gerüchte heiß. So berichtet „Goal“ über eine Verbindung zu Manchester United und Trainer José Mourinho. England ist für den 29-Jährigen kein unbekanntes Terrain. In der Saison 2010/11 verbrachte der Abwehrspieler eine Spielzeit bei Manchester City. Auch über eine Rückkehr zum vorzeitig gekrönten englischen Meister wurde bereits vor kurzem spekuliert.

Gegenüber dem Magazin betonte Boateng gleichzeitig auch, er hinterfrage sich beim FC Bayern nicht zwingend aus sportlichen Gründen. „Das sind gar nicht unbedingt klassische Karrierefragen, das sind Lebensfragen“, so der gebürtige Berliner. Er denke dabei eher an „persönliche Herausforderung.“

Nun ist auch die WM in Russland akut in Gefahr

Mit dieser Oberschenkel-Verletzung wird Boateng voraussichtlich etwa vier bis sechs Wochen ausfallen. Damit ist die in genau sieben Wochen beginnende WM mehr als nur leicht in Gefahr, denn aller Voraussicht nach wird der Nationalspieler kein weiteres Spiel zur Vorbereitung bestreiten, ähnlich wie Manuel Neuer. Ob Jogi Löw zwei verletzungsbedingten Wackelkandidaten dann die Chance gibt, ist schon sehr fraglich. Die Niederlage der Bayern und die Verletztenmisere wirken aktuell wie ein Spiegelbild auf die deutsche Fußball-Nationalmannschaft.