Für die 35-Jährige ist das Tennis-Jahr damit beendet.
Erst gab es Verwirrung um ein Foto auf Snapchat, auf dem Tennisstar Serena Williams im Badeanzug und ganz offensichtlichem Babybauch zu sehen ist, darunter der Kommentar "20 Wochen". Doch bereits kurz nach dem Hochladen war das Foto verschwunden. Nun wurde von Williams Sprecherin Kelly Bush Novak bestätigt, was alle schon vermutet hatten: Die weltbeste Tennisspielerin erwartet im Herbst ein Kind. Damit ist die Tennissaison für die 35-Jährige, die nach ihrem Sieg bei den Australian Open im Januar kein Turnier mehr gespielt hatte, bereits jetzt gelaufen. Dort zeigte sie nochmals ihre ganze Klasse und das obwohl sie schon schwanger war. In sieben Spielen ließ sie ihren Gegnerinnen keine Chance, holte nach 14:0 Sätzen verdient ihren 23. Grand-Slam-Titel.
Chance für Kerber auf Spitzenposition
Kerber muss ihren Platz an der Sonne also nur kurz räumen, da es im WTA-Kalender in dieser Saison eine Verschiebung gibt. Der Porsche Grand Prix in Stuttgart beginnt in diesem Jahr erst am kommenden Montag, also eine Woche später als im Vorjahr. Kerber konnte sich mit einem Sieg im letzten Jahr 470 Weltranglistenpunkte sichern, die nun nach einem Jahr gelöscht werden. Williams rutscht damit am 23. April wieder auf Platz 1 und hat 145 Punkte Vorsprung vor der Kielerin. Für Williams wird es ihre 317. Woche als Weltranglistenerste werden.
Angelique Kerber hat durch Williams Schwangerschaft aber nun genug Zeit, an die Spitze zurück zu kehren. In Stuttgart würde ihr dafür bereits ein Einzug ins Halbfinale reichen. Durch ein Freilos in der ersten Runde reichen dafür bereits zwei Siege. Da sie in der letzten Saison in Madrid, Rom und bei den French Open bereits jeweils ihr erstes Match verlor, hat Kerber aus diesen Turnieren keine Punkte zu verteidigen. So stehen die Chancen gut, dass die Kielerin bis Wimbledon Anfang Juli die Nummer 1 wird und dann auch bleibt.
Schwangerschaft ist laut WTA-Statuten wie eine Verletzung
Die Schwangere verpasst dadurch jetzt mindestens ein Jahr lang die Spiele auf der Tour, sodass sie eigentlich aus dem Ranking fallen würde. Aber doch könnte nach der Geburt ihres Kindes schnell an die Spitze der Weltrangliste zurückkehren.
Ähnlich wie bei Verletzungsausfällen von mehr als sechs Monaten können sich Spielerinnen bei einer Schwangerschaft ihren Listenplatz schützen lassen. Voraussetzung dafür ist ein Antrag bei der Tennis-Organisation WTA. Damit die Regel gilt, müssen Athletinnen spätestens ein Jahr nach der Geburt wieder bei einem Turnier antreten. Also wäre eine Rückkehr zu den US Open 2018 sehr realistisch und könnte für Serena zur großen Bühne werden, um der Welt zu zeigen, dass die US-Amerikanerin wieder da ist.