+++ ITF plant, den wichtigsten Tenniswettbewerb für Nationalmannschaften zu reformieren +++
Der traditionsreiche Davis Cup ist seit Jahren in einer Krise. Zahlreiche Spitzenspieler nehmen aufgrund des engen Terminplans Abstand von einer Teilnahme beim wichtigsten Herrenwettbewerb der Nationalmannschaften im Tennis. In diesem Jahr wurde die erste Runde nur eine Woche nach den Australian Open ausgetragen. Dabei waren Alexander Zverev, Dominic Thiem (Österreich) und David Goffin (Belgien) die einzigen Top-10-Spieler, die an den Start gingen.
Um den Wettbewerb für die Sportler wieder attraktiver zu machen, plant der Tennisweltverband ITF nun eine umfassende Reform. Beim so genannten "World Cup of Tennis" sollen ab 2019 künftig die 18 besten Nationen in einer Woche im November gegeneinander antreten, statt wie bisher in vier Runden über das Jahr verteilt. Helfen soll bei der Vermarktung auch die Investment-Gruppe Kosmos des spanischen Fußball-Stars Gerard Pique.
Während der Vorschlag beim Deutschen Tennis Bund (DTB) kritisch gesehen wird und DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff gar von einer Aufgabe des Davis Cups spricht, stehen die Reformpläne erst in einem halben Jahr bei der nächsten ITF-Mitgliederversammlung im August in Orlando/Florida zur Abstimmung. Zur Umsetzung wird dann eine Zweidrittelmehrheit der Mitgliedsverbände benötigt.
Letzter deutscher Turniersieg 1993
Für das deutsche Team endeten die letzten drei Jahre im Davis Cup mit nervenaufreibenden Relegationen, bei denen der Abstieg aus der Weltgruppe nur mit viel Mühe verhindert werden konnte, so wie im letzten Jahr im Doppel gegen Portugal.
Daher ist es umso erfreulicher, dass Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff und Tim Pütz Anfang des Jahres mit einem 3:1 gegen Australien für den ersten Viertelfinaleinzug seit 2014 sorgten.
Der letzte deutsche Gesamtsieg datiert sogar aus dem Jahr 1993. Vor 25 Jahren setzte sich das Team um Michael Stich, Marc-Kevin Goellner, Patrik Kühnen und Carl-Uwe Steeb im Finale ebenfalls gegen Australien durch und sorgte so für den letzten von drei Endspielerfolgen. Rekordsieger sind die USA mit 32 Titeln vor den Australiern mit 28 Erfolgen.