Schon nachdem Steven Gerrard bekannt gab, dass er seinen Vertrag beim Major League Soccer Verein LA Galaxy nicht verlängern wird, ahnten viele Fans, dass sich die glorreiche Karriere eines besonderen Spielers wohl dem Ende zuneigt. Gestern verkündete der 36-Jährige nun sein Karriereende. Das Ende einer ganz besonderen Karriere, wie es sie in der heutigen Fußball-Welt kaum noch gibt. Insgesamt 26 Jahre spielte Gerrard für den FC Liverpool. Sein Profi-Debüt gab er im November 1998 und von 2003 bis 2015 führte er seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Für Liverpool bestritt Gerrard unglaubliche 710 Pflichtspiele und erzielte dabei 186 Tore. Gerrard spielte immer mit vollem Einsatz und gewann viele Titel mit den „Reds“. Es gab in seiner Karriere wohl kaum ein Top-Team, welches nicht an dem Engländer interessiert war, doch Gerrard hielt seinem Verein die Treue. Im Sommer 2015 war dann Schluss in Liverpool und der 36-Jährige wechselte in die USA, um seiner Karriere ausklingen zu lassen. Nach 18 Monaten ist doch nun auch dieses Kapitel beendet.

Viele Erfolge mit einem kleinen „Makel“

Ein großer Traum blieb ihm auch in den USA verwehrt. Weder mit Los Angeles noch mit seinen „Reds“ wurde er Meister. Drei Mal beendete er eine Saison mit Liverpool auf Rang zwei. Trotzdem kann der 36-Jährige auf eine Karriere mit vielen Titeln zurück blicken. Der größte Erfolg war der Champions-League-Sieg beim „Wunder von Istanbul“. Dabei lag Liverpool zur Pause mit 0:3 gegen den AC Mailand zurück. Mit seinem Tor eröffnete Gerrard allerdings die Aufholjagd und Liverpool konnte tatsächlich im Elfmeterschießen gewinnen. Darüber hinaus gewann er 2001 den UEFA-Cup, zwei Mal den FA Cup und drei Mal den League Cup.

Für sein Heimatland bestritt Europas Fußballer des Jahres 2005 insgesamt 114 Spiele und nahm an drei Europa- und drei Weltmeisterschaften teil.

Wie es nun weiter geht, ließ Gerrard noch offen. Doch Liverpool-Trainer Jürgen Klopp deutete schon an, dass es bei seinem Verein immer einen Platz für die lebende Legende gäbe. Wie die Fans auf die Rückkehr reagieren würde, kann man bei den Bildern seines Abschieds bereits erahnen.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages