Maria Höfl-Riesch mahnt Reformen an
Maria Höfl-Riesch sieht in der Alpinsparte des Deutschen Ski-Verband es ein Strukturproblem und mahnt Reformen an. Nach Höfl-Riesch sieht sie DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier in der Pflicht. "Ich will nicht auf einzelne Trainer losgehen, das steht mir gar nicht zu, aber wenn im Fußball ein Verein fünf Spiele hintereinander verliert, ist der Trainer weg", sagt die dreimalige Olympiasiegerin im Gespräch mit dem SID.
Höfl-Riesch prangert an, dass im Frauen-Team seit ihrem Rücktritt 2014 nichts vorangegangen sei. "Es ist nach wie vor so wie letztes Jahr, es hat sich leider nicht so viel verändert", sagt sie, allenfalls im Slalom sei "ein bisschen ein Aufwärtstrend erkennbar".
DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier, einst einer ihrer größten Förderer, sieht sie in einer schwierigen Situation, "weil sich das Team nicht entwickelt, wie er sich das vorgestellt hat. Er versucht sein Bestes, trotzdem muss man sich, wenn nach so langer Zeit so wenig passiert, überlegen, ob man alles richtig gemacht hat. Ich sehe da die Schuld nicht nur bei den Mädels, man muss vielleicht am ganzen System was verändern." Maier gibt zu, "dass wir bei der Umstrukturierung bei den Mädels unsere Ziele nicht erreicht haben". Auch Frauen-Cheftrainer Markus Anwander weiß, was die Stunde geschlagen hat. "Man muss den Weg sicher wieder verändern und Dinge wie Periodisierung, Trainingsinhalte oder -Schwerpunkte hinterfragen und dann sicher auch ändern", sagte er dem SID. Neuerungen soll es aber erst zur kommenden Olympia-Saison geben.
Der aktuelle Ski-Winter erreicht ab kommendem Montag seinen Höhepunkt . Da findet nämlich bis zum 19. Februar die Ski-WM in St. Moritz statt. ARD-Expertin Höfl-Riesch ist trotzdem zuversichtlich. Sie traut sowohl Felix Neureuther als auch Viktoria Rebensburg eine Medaille zu, außerdem könne ihrer Meinung nach auch Stefan Luitz im Riesenslalom für eine Überraschung sorgen.
Kader für St. Moritz steht
Elf Athleten wurden bereits von der DSV-Sportführung nominiert. Angeführt wird das Team von den Aushängeschildern Felix Neureuther und Viktoria Rebensburg. Auf den letzten Drücker hatte Linus Strasser die WM-Norm mit dem Sieg in Stockholm erfüllt. Der Münchner gewann erst am Dienstag völlig überraschend den City-Slalom. Den Finallauf könnt ihr hier nochmal im Video ansehen:
Insgesamt acht Deutsche hatten die Norm erfüllt. Neben Neureuther, Strasser und Rebensburg waren das Lena Dürr, Christina Geiger, Josef Ferstl, Stefan Luitz und Andreas Sander. Dazu berief der Thomas Dreßen, Dominik Stehle und Marina Wallner. In den nächsten Tagen werden noch zwei Startplätze bei den Damen vergeben, einer in den technischen und einer in den Speed-Disziplinen. Insgesamt 13 deutsche Rennläufer sollen somit in Sankt Moritz starten.