News

Sturm legt seinen WM-Gürtel nieder

Ellenbogen-OP zwingt Supermittelgewichts-Champion zu längerer Pause

Seitdem Felix Sturm Weltmeister der WBA im Supermittelgewicht ist, wird der 37-Jährige von Sportfans kritisch beäugt. Denn in der A-Probe seines Dopingtests wurden Spuren des anabolen Steroids Stanozolol nachgewiesen. Sturm beteuert seitdem seine Unschuld und wehrt sich gegen eine Vorverurteilung, bevor am 12. Oktober die B-Probe geöffnet wird. Wegen angeblichen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Probe wittern der Boxer und sein Management eine Verschwörung. Doch offiziell ungeachtet der Doping-Vorwürfe legt Sturm nun seinen WBA-Titel nieder. Wegen einer bevorstehenden Ellenbogen-OP ist vorerst eine längere Pause nötig. Im Falle einer positiven B-Probe wird sich diese Pause verlängern und dem gebürtigen Leverkusener droht dann eine mehrjährige Sperre und somit vielleicht sogar das Karriereende. Eine Karriere die einer Achterbahnfahrt gleicht.

Aus Adnan Ćatić wird Felix Sturm

Da er sich höhere Karriere-Chancen mit einem „richtigen“ deutschen Namen erhoffte, legte sich Adnan Ćatić mit Beginn seiner Profikarriere den Künstlernamen Felix Sturm zu. Durch seinen spektakulären Kampfstil und mit dem großen Universum-Boxstall im Rücken machte sich Sturm schnell einen Namen und wurde 2003 erstmals Weltmeister der WBO im Mittelgewicht. Diesen Titel verlor er nur ein Jahr später im wohl größten Kampf seiner Karriere. In Las Vegas verlor er einen Kampf, den er eigentlich überlegen geführt hat, umstritten nach Punkten gegen den US-Superstar Óscar de la Hoya. Zwei Jahre später war er wieder auf dem Thron. Dort gewann er 2006 die Weltmeisterschaft der WBA im Mittelgewicht. Auch an diesem Titel hatte Sturm nicht lange Freude und verlor gleich seine erste Titelverteidigung gegen Javier Castillejo. Allerdings holte er sich der Deutsche seinen Titel im Rückkampf zurück und hielt ihn fünf Jahre. Zwischenzeitlich hatte sich Sturm von Universum getrennt und vermarktet sich seitdem alleine. 2013 wurde Sturm IBF-Weltmeister im Mittelgewicht und verlor diesen Titel abermals bei der ersten Titelverteidigung. Seitdem kämpft er im Supermittelgewicht. In dieser Gewichtsklasse konnte er sich im Frühjahr dieses Jahres zum WBA-Champion küren und legt diesen Titel nun nieder.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages