In den letzten Jahren fassen immer mehr junge Talente im Profi-Fußball Fuß. Vereine setzen gezielt auf Nachwuchsarbeit und die Trainer scheuen in der Regel nicht mehr das Risiko, einem hochveranlagten Jugendspieler Spielzeiten zu geben. Dies sind Gründe dafür, dass bei der heute startenden U21-Europameisterschaft, wohl so viele Jungstars mitspielen, wie noch nie zuvor.

Während sowohl die deutsche als auch die portugiesische Auswahl einige ihrer Top-Spieler an die A-Nationalmannschaft für den Confed-Cup „abgeben“ mussten, dribbeln vor allem Spanien und Italien mit Teams auf, über deren Kader sich so mache A-Nationalmannschaft freuen würde.

Betrachtet man die Marktwerte der Teams, dann ist Spanien mit einem Gesamtmarktwert von über 280 Millionen Euro der Top-Favorit. Alleine Atlético-Star Saúl Ñíguez ist 40 Millionen Euro wert und somit der wertvollste Spieler des Turniers. Das mit Stars um Reals Megatalent Marco Asensio gespickte Team ist der absolute Top-Favorit. Aber auch Rekordsieger Italien (5 Titel) werden große Chancen eingeräumt. Besonders das aktuell wohl weltweit größte Torwart-Talent Gianluigi Donnarumma vom AC Mailand steht dabei im Fokus.

Kuntz will neue Generation der Champions

Doch die DFB-Auswahl braucht sich nicht zu verstecken. Auch wenn Trainer Kuntz mit Süle (Confed-Cup) und Tah (Verletzung) zwei wichtige Säulen in der Abwehr fehlen, wollen die Silbermedaillen-Gewinner aus Rio den Titel nach Deutschland holen. Besonders im Mittelfeld herrscht ein gefühltes Überangebot an Top-Spielern. Gnabry, Arnold, Weiser, Amiri, Dahoud und Meyer spielen zum Teil schon seit Jahren wichtige Rollen in ihren Teams. Darüber hinaus finden sich im Sturm Davie Selke und Dortmunds 20-Millionen-Transfer Maximilian Philipp wieder.

Sollte es Kuntz gelingen, den Teamgeist zu wecken, hat die Mannschaft gute Chancen auf den zweiten Titel nach 2009. An Motivation sollte es auf jeden Fall bei keinem Spieler mangeln, wenn man bedenkt, dass gleich sechs Mitglieder der U21-Europameister-Mannschaft fünf Jahre später in Rio Weltmeister wurden (Neuer, Boateng, Höwedes, Hummels, Khedira, Özil).

Deutschland steigt am Sonntag gegen Tschechien ins Turnier ein. Mittwoch geht es dann gegen Dänemark und am Samstag gegen Italien. Insgesamt spielen 12 Mannschaften in drei Gruppen. Dabei qualifizieren sich jeweils die Gruppensieger sowie der beste Gruppenzweite für die Halbfinals. Wir können uns definitiv auf ein hochklassiges Turnier freuen, weil wir bestimmt die nächsten WM-Helden von 2022, 2026 oder 2030 sehen werden.