Die National Football League ist die größte und stärkste Football-Liga der Welt. In der letzten Saison standen fünf deutsche Spieler bei NFL Teams unter Vertrag. Nachdem es zuletzt vor allem Berichte über die Karriere-Rückschläge des einstigen Wunderkinds Björn Werner gab, macht sich nun ein 22-jähriger Maschinenbaustudent auf, eine NFL-Karriere zu starten. Dabei handelt es sich um Moritz Böhringer. Der gebürtige Stuttgarter wechselte erst in dieser Saison zu den Schwäbisch-Hall Unicorns in die German Football League (GFL). Für den zweimaligen deutschen Meister gelangen ihm in seiner Premierensaison 70 Passfänge für 1.461 Yards Raumgewinn und 16 Touchdowns, wobei auf Grund von Strafen lediglich nur 1.232 yards und 13 Touchdowns zählten. Der 1,94 Meter große und 100 Kilogramm schwere Wide Receiver nahm nach einer Einladung im März am „Pro-Day“ der NFL an der Florida Atlantic University teil.

Vom No-Name zum Geheimtipp

Bei diesem Training wusste Böhringer vollends zu überzeugen und seine Leistung führte zu einem großen Medienecho. So wird dem vorher noch unbekannten Deutschen durchaus zugetraut, bei den anstehenden Drafts tatsächlich ausgewählt zu werden. Zumindest konnte er sich nach dem „Pro-Day“ kaum vor Gesprächsanfragen der Vereine retten. Gestern fand die erste Runde des Drafts statt und erwartungsgemäß wurde Böhringer noch nicht „gepickt“. Allerdings folgen heute Nacht die Runden zwei bis vier und anschließend die Runden fünf bis sieben in der Nacht zum Sonntag. In welcher Runde und von welchem Team er ausgewählt werden würde, ist dem Deutschen dabei vollkommen egal - Hauptsache der unverhoffte Traum von der NFL wird wahr.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages