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Wer kann den THW Kiel vom Thron stoßen?

Die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen sind auf einem guten Weg die Überlegenheit zu durchbrechen

Seit dem Gewinn der Europameisterschaft ist Handball wieder in aller Munde. Passend dazu ist die DKB Handball-Bundesliga so spannend wie selten in den letzten Jahren. Gleich drei Teams kämpfen Kopf an Kopf um die Meisterschaft in der stärksten Liga der Welt. Doch was macht eine Liga stark? Ein „Überteam“ das nahezu jede Meisterschaft gewinnt oder doch eher viele ausgeglichene Mannschaften auf Augenhöhe?
Betrachtet man die Fakten zur Handball-Bundesliga, so muss man nüchtern feststellen, dass der THW Kiel neun der letzten zehn Meisterschaften gewonnen hat. Allein der inzwischen insolvente HSV Hamburg konnte 2011 die Dominanz kurzzeitig durchbrechen. Welchen Tribut der Verein, dem Versuch, Kiel dauerhaft Paroli bieten zu können, zollen musste, weiß jeder Sportinteressierte seit dem Winter. Blickt man weiter zurück, so gewann Kiel gar 17 der letzten 22 Meisterschaften.

Geld wirft offensichtlich Tore

Als Vergleich zum Fußball kann man festhalten, dass der FC Bayern „lediglich“ 13 der letzten 22 Meisterschaften holte. Blickt man auf den Etat der DKB Bundesligavereine, so thront Kiel mit 9,5 Millionen über allen. Danach folgen die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen mit 6,5 bzw. 5,7 Millionen Euro. Genau diese beiden Mannschaften sind aktuell Kiels größte Konkurrenten. Nach 21 Spieltagen belegen die Rhein-Neckar Löwen den ersten Platz. Nach zwei Vize-Meisterschaften in Folge will das Team um Nationalmannschafts-Kapitän Uwe Gensheimer endlich den Titel holen. Nachdem in der letzten Woche allerdings das Heimspiel gegen den aktuellen Tabellendritten Flensburg-Handewitt verloren wurde, liegt Kiel nur noch wegen der vier Tore schlechteren Tordifferenz auf Platz zwei. Es wäre bezeichnend, wenn sich Kiels direkte Konkurrenten gegenseitig um die Meisterschaft bringen. Am 31. Spieltag kommt es noch zum direkten Duell zwischen Kiel und Flensburg. Dort wird sich aller Voraussicht nach entscheiden, welcher der drei Anwärter als Sieger über die Ziellinie kommen wird.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages