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Wer kein Tor schießt, kann nicht gewinnen

Als amtierender Weltmeister war Deutschland der Top-Favorit auf den Sieg bei der Europameisterschaft. Doch gestern war im Halbfinale Schluss. Obwohl die deutsche Elf über das gesamte Spiel die überlegende Mannschaft war, gewann Frankreich mit 2:0. Die Spieler von Jogi Löw verpassten es lange, sich aus ihrer Dominanz heraus zwingende Torchancen herauszuspielen. Als dies zum Ende der Partie gelang, wollte der Ball einfach nicht ins Tor.

Den großen Unterschied hat gestern ein kleiner Stürmer der Franzosen gemacht. Antoine Griezmann erzielte beide Treffer und ist somit spätestens seit gestern Nacht der Shooting-Star dieser EM. Sowohl vom Elfmeterpunkt als auch per Abstauber zum 2:0 zeigte der 25-Jährige seine Klasse.

Griezmann wird immer stärker

Dabei begann das Turnier für den Linksfuß von Atlético Madrid alles andere als gut. Nach einer schwachen Leistung im Eröffnungsspiel, wurde er nach 66 Minuten ausgewechselt. In der zweiten Vorrundenpartie musste er dann 78 Minuten auf seinen Einsatz warten. Doch Griezmann nutzte seine Chance und traf zum wichtigen 1:0 in der 90. Minute gegen Albanien. Der nächste große Auftritt der Nummer 7 folgte im Achtelfinale gegen Irland, als er binnen drei Minuten durch einen Doppelpack aus einem 0:1 ein 2:1 machte. Im Viertelfinale gegen Island traf Griezmann erneut und bereitete zwei weitere Treffer vor. Durch seinen gestrigen Doppelpack hat er nun sechs Treffer auf dem Konto und wandelt auf den Spuren Michel Platinis. Dieser schoss Frankreich 1984 mit neun Treffern quasi im Alleingang zur Europameisterschaft im eigenen Land. Falls Griezmann seine Form halten kann, deutet alles auf eine Wiederholung dieses Erfolges hin.

Autor: Michael Knüppel

Bildquelle: GettyImages