Kompakte Zusammenfassungen aus den letzten Tagen und Wochen
Ein filmreifer Olympia-Skandal beschäftigt das IOC. IOC-Mitglied Hickey wurde in Rio verhaftet. Die Olympischen Spiele von Rio de Janeiro haben damit ihren nächsten Skandal. Patrick Hickey, Mitglied im IOC-Exekutivkomitee, ist wegen des Verdachts auf Schwarzhandel mit Eintrittskarten und Bildung einer kriminellen Vereinigung verhaftet worden.
Timo Boll und das deutsche Tischtennis-Team haben mit Bronze noch für einen versöhnlichen Abschluss von den Olympischen Spielen gesorgt. Bei Boll richtet sich der Blick aber auch schon vier Jahre weiter. Das Tischtennis-Ass Timo denkt schon an Tokio 2020: "Wenn der Körper mitmacht" will der dann 39-Jährige noch einmal für Deutschland an den Start gehen.
Vor ein paar Monaten konnte er nicht mal eine Milchtüte aus dem Kühlschrank heben, so kaputt war die Schulter von Fabian Hambüchen. Jetzt krönt er seine Karriere mit Olympia-Gold. Olympiasieger Fabian Hambüchen kostete nun seinen Gold-Triumph am Reck in vollen Zügen aus. Die Medaillensammlung ist nach Bronze 2008 und Silber 2012 nun komplett.
Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie hat sich nach den Buhrufen des Publikums in Rio de Janeiro für seinen irritierenden Jesse-Owens-Vergleich entschuldigt. Der Stabhochsprung-Weltrekordler war im Duell gegen den Brasilianer Thiago Braz da Silva gnadenlos ausgepfiffen worden. Doch auch den Tag darauf, musste der Franzose bei der Siegerehrung mit starken Abneigungen kämpfen.
Wester setzt Olympia-Prioritäten und tauscht den Catwalk gegen die Sandgrube. Alexandra Wester hat Prioritäten gesetzt und ihre Modelkarriere zumindest unterbrochen. Ihre einzige Konzentration gilt seit Monaten dem olympischen Wettkampf im Weitsprung. Die schöne Wahl-Kölnerin bereitet sich mit dem ehemaligen Dreisprung-Weltmeister Charles Friedek vor.
Lena Schöneborn geht optimistisch und mit "viel Selbstbewusstsein" in ihren Wettkampf. Acht Jahre nach ihrem Gold-Coup von Peking will Lena Schöneborn im Modernen Fünfkampf bei Olympia in Rio die Spitzenplätze angreifen. Dank einer verletzungsfreien Vorbereitung ist die 30-Jährige selbstbewusst.
Schwimmstar Lochte behauptet felsenfest: "Phelps wird wieder zurückkommen". Mit dem enttäuschenden fünften Platz über 200 m Lagen will auch US-Schwimmstar Ryan Lochte seine Olympiakarriere nicht beenden. Der zwölfmalige Medaillengewinner will 2020 zurückkehren und glaubt, dass Landsmann Michael Phelps dasselbe Ziel verfolgt. Denn auch schon 2012 hat Lochte prophezeit, dass Phelps wieder zurückkommt. Er hatte recht.
Kunstturner Fabian Hambüchen kämpft am Dienstag im Reck-Finale erneut um eine olympische Medaille. Die Rahmenbedingungen in Rio de Janeiro sind allerdings nicht die einfachsten. Es ist alles ein wenig "unorganisierter:
Das Team aus Somalia ist zweifelsohne eines der kleinsten bei den Olympischen Sommerspielen in Rio. Nur Maryan Nuh Muse und Mohamed Hassan Mohamed treten für das ostafrikanische Land an - und träumen von einer Medaille.
Trotz holpriger Vorbereitung mit vielen Verletzungen will Robert Harting in Rio wieder glänzen. Doch wie fit ist er und wie sicher fühlt er sich nach seinen Verletzungen? Eines ist klar: er ist heiß auf seinen zweiten Olympiasieg.
Auch Marco Koch hat es nicht geschafft eine Medaille für das gebeutelte Schwimmteam zu holen. Einer der Favoriten schlug am Ende nur als Siebter an, weit weg von der eigenen Bestleistung, mit der er Olympiasieger geworden wäre. Er hatte vor Olympia einen Freifahrtschein, konnte sich individuell vorbereiten und sollte einfach nur das schwimmen, was er kann. Nun, wohl auch mit ein paar Kilos zu viel, steht er da. Sein einziger Start in Rio und dann nur Platz Sieben. Marco Koch kann nicht zufrieden sein.
Der Zeitfahrweltmeister Tony Martin hat mit Platz 12 eine Medaille deutlich verpasst. Auf dem 54,5 km langen Einzelzeitfahren in Rio de Janeiro musste er sich mit einer Zeit von 1:15:33 mehr als drei Minuten geschlagen geben. Olympiasieger wurde der Altmeister Fabian Cancellara mit einer Zeit von 1:12:15. Damit bleibt es ein Seuchenjahr für den Zeitfahrspezialisten. Nachdem er vor vier Jahren die Silbermedaille mit nach Hause gebracht hat, wollte er dieses Jahr wieder eine Medaille, wenn möglich natürlich den Titel, der ihm fehlte, holen. Doch schon wie beim Zeitfahren der Tour de France konnte der gebürtige Cottbusser zu keiner Zeit wirklich mithalten. Die Konkurrenz war zu groß.
Dimitrij Ovtcharov hat im Viertelfinale gegen den Altmeister Wladimir Samsonow den Kürzeren gezogen. Der Europameister und Bronzemedaillengewinner von London 2012 unterlag dem Weißrussen mit 2:4-Sätzen. "Ich bin mit dem großen Ziel hier angereist, eine Medaille zu holen. Insofern bin ich natürlich sehr enttäuscht", sagte der 27-Jährige: "Ich habe in den Sätzen zwei und sechs etwas Pech gehabt, hätte mir das Leben aber auch deutlich einfacher machen können. Die Anspannung war teilweise sehr groß. Das ist eigentlich nicht typisch für mich."
Bereits einen Tag zuvor schied Timo Boll aus. Der Rekord-Europameister und deutsche Fahnenträger Timo Boll hatte sich ebenfalls weitaus mehr ausgerechnet. Jetzt gilt es für beide die Olympischen Spiele für die Tischtennis-Riege positiv abzuschließen indem man im Mannschaftswettbewerb noch eine Medaille erobern kann.
Erstmals seit 1904 steht Golf wieder im olympischen Programm, doch in Rio fehlt gleich eine ganze Reihe an Topspielern. Die offizielle Ausrede ist das Zika-Virus. Kaymer glaubt nicht an die offiziellen Erklärungen und kann es nicht verstehen, wie man als Sportler auf das größte Sportereignis der Welt freiwillig verzichten kann. Der ehemalige Weltranglistenerste geht ab Donnerstag also ohne die größten Stars auf die Runde und will eine Medaille für sein Land holen!
Usain Bolt verzaubert alle mit seiner Gelassenheit und legte mit einer Samba-Truppe eine heiße Sohle aufs Parkett. Der Superstar lässt es bereits vor seinem ersten Wettkampf bei den Olympischen Spielen in Rio krachen. Er wirkt tiefenentspannt und völlig locker. Mit der Leichtigkeit des Seins will er seine Gold-Medaillen sieben, acht und neun in den nächsten Tagen in Angriff nehmen.
Aus der Favela in den Olymp: Rafaela Silva erlöst Brasilien. Die Judoka hat die erste Gold-Medaille für den Gastgeber geholt. Die 24-Jährige, die in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, bezwang im Finale bis 57 kg die mongolische Weltranglistenerste Sumiya Dorjsuren – aus der Favela in den Olymp: ein modernes Märchen mitten in Rio.
Deutschlands große Freistilhoffnung Paul Biedermann hat eine Medaille über seine Paradestrecke verpasst. Der Weltrekordler kam über die 200 Meter Freistil auf einen für ihn enttäuschenden sechsten Platz ins Ziel. Er schlug nach 1:45,84 Minuten an, zu Bronze fehlten 0,61 Sekunden. Gold über diese prestigeträchtige Strecke ging in 1:44,65 an den Topfavoriten Sun Yang aus China. Silber sicherte sich Chad le Clos aus Südafrika vor dem Amerikaner Conor Dwyer.
"Ich habe alles gegeben, mehr war leider jetzt nicht drin. Das war das Maximum", sagte Biedermann. "Es war ein super Rennen, die ganze Welt war vertreten." Bei den Spielen 2008 und 2012 hatte er jeweils den fünften Platz belegt und wollte nun zum Abschluss seiner Karriere wenigstens einmal eine olympische Medaille erobern. Seinen letzten sportlichen Auftritt wird der 30-Jährige am Dienstag mit der deutschen Freistilstaffel über 4 x 200 Meter hinlegen.
Total-Ausschluss für Russlands Athleten bei den Paralympics. Die russischen Behindertensportler sind wegen massiver Doping-Verstöße von den Paralympischen Spielen in Rio (7. bis 18. September) ausgeschlossen worden. Das gab das Internationale Paralympische Komitee bekannt.
Der deutsche Turner Andreas Toba unter Tränen mit Kreuzbandriss rausgetragen, tritt er paar Minuten später nochmal an, um für das Team noch wichtige Punkte zu holen. Hier sein Interview nach dem Wettkampf seines Lebens:
Das Wunderkind Gaurika Singh ist Erdbeben-Überlebende und jüngste Rio-Starterin. Mit 13 Jahren und 255 Tagen wird die nepalesische Schwimmerin die jüngste Teilnehmerin bei den Olympischen Spielen in Rio sein. Dabei ist allein ihr Dabeisein ein kleines Wunder. 9000 Menschen kamen bei einem Erdbeben in ihrer Heimat ums Leben. Gaurika Singh überlebte.
Mit der siebten Olympia-Teilnahme schreibt der Nigerianer Toriola Geschichte. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wird Segun Toriola zum siebten Mal in Folge an den Spielen teilnehmen. Seit 1992 in Barcelona verpasste er nicht ein Großevent. Der 41-jährige Nigerianer ist dann mit seinem ersten Spiel in Rio Rekordteilnehmer Afrikas. Und so fit, wie jetzt noch nicht ist, wird er es in vier Jahren wieder probieren. Seine bisher beste Leistung war das Erreichen des Achtelfinals - für Nigeria ein großer Erfolg.
Marco Koch ist der Topfavorit über die 200m Brust. Der 26-Jährige fokussiert sich vollkommen auf diese Strecke – seine Lieblingsstrecke. In der Weltjahresbestenliste steht sein Name über 200 Meter Brust ganz oben. Mit 2:07,69 Minuten ist er nur ein kleines Stück vom Weltrekord des Japaners Akihiro Yamaguchi (2:07,10) aus dem Jahr 2012 entfernt. "Den Weltrekord muss man auf jeden Fall schaffen - die Frage ist, wie weit man drunter bleiben muss", sagt er im Hinblick auf die Zeit, die man dieses Jahr für die Goldmedaille braucht. Er fühlt sich auf jeden Fall noch ein bisschen stärker als letztes Jahr.
Neun Männer – eine Mission: Der Deutschland-Achter will bei den Olympischen Spielen 2016 Gold ansteuern. Das „Flaggschiff“ des Deutschen Ruderverbandes geht in Rio als Titelverteidiger und Top-Favorit an den Start. „Darauf haben wir über Jahre hingearbeitet, das muss unser Ziel sein“, sagt Schlagmann Hannes Ocik.
Die Erwartungen sind riesig. Das deutsche Vorzeige-Boot gehört seit 1960 zu den wichtigsten deutschen Olympia-Hoffnungen. Damals durchbrach der „Ratzeburger Achter“ die Siegesserie der US-Amerikaner. Seitdem gewann der Achter, inklusive der Boote der DDR, sechsmal Olympia-Gold. Zudem standen 16 Weltmeister- und 14 Europameister-Titel zu Buche.
Im Olympischen Dorf in Rio de Janeiro hat IOC-Präsident Thomas Bach eine Gedenkstätte zu Ehren der israelischen Opfer des Olympia-Attentats 1972 in München eingeweiht. Er verurteilte das Attentat als Angriff auf die universelle Kraft des Sports.
Die Angst vor dem Zika-Virus hat viele Athleten dazu bewogen daheim zu bleiben. Die Olympioniken vor Ort sind vorbereitet auf die am Freitag beginnenden Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro. Die Sicherheit der Athleten hat dabei höchste Priorität - auch der Zika-Virus ist eine Gefahr, mit der sich die Olympioniken beschäftigen müssen. Jeder hat da so sein eigenes Mittel:
Das Olympische Flüchtlingsteam will das "Symbol der Hoffnung" sein. Zehn Flüchtlinge aus Syrien, dem Kongo, Äthiopien und dem Südsudan nehmen bei den Sommerspielen in Rio unter der Flagge des IOC teil. Unter ihnen auch die 18-jährige Schwimmerin Yusra Mardini, die nach Deutschland flüchtete und in Berlin trainiert.
Der syrische Rettungsschwimmer fliegt aus L.A. zu Olympia nach Rio. An sechs Tagen in der Woche zieht Azad Al-Barazi seine Bahnen. Der Syrer trainiert hart für die Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Dafür hat sich der Rettungsschwimmer vom Venice Beach in Los Angeles sogar einige Wochen Urlaub genommen, um noch besser vorbereitet zu sein.
Tischtennisspieler Timo Boll wird die große Ehre zuteil, die deutsche Fahne beim Einmarsch der Athleten zu tragen. Erstmals wurde der Fahnenträger nicht vom DOSB bestimmt, ein Wahl aller Bürger Deutschlands wurde einberufen. Der Dachverband des DOSB bestimmte mit Timo Boll, Hockeyspieler Moritz Fürste, Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke, Fünfkämpferin Lena Schöneborn und Bahnradfahrerin Kristina Vogel fünf Kandidaten. Danach wurde abgestimmt. Die Stimmen der Olympia-Mannschaft zählten ebenso 50 Prozent wie die Stimmen aus der Bevölkerung. Insgesamt sind laut offiziellen Angaben über 300.000 Stimmen abgegeben worden.
Das Internationale Olympische Komitee verzichtet auf eine Sperre aller russischen Sportler bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Das gab das IOC am Sonntag im Anschluss an eine Telefonkonferenz des 15-köpfigen Exekutivkomitees unter Leitung von Präsident Thomas Bach bekannt. Athleten, die gegenüber ihren Fachverbänden den nachweisen können, nicht in das russische Staatsdopingsystem involviert gewesen zu sein, dürfen in Rio starten. Für sie gelten jedoch spezielle Auflagen.
Hier die gesamte Chronologie des russischen Staatsdoping:
Robert Harting ist ein Mensch der klaren Worte. So auch vor den Olympischen Spielen zu den Themen IOC, Thomas Bach, Doping, Putin und der Kronzeugin Stepanowa:
Das deutsche Ruderteam macht sich Sorgen um die Wasserqualität in Rio. Die Hygieneproblematik bei den Olympischen Spielen betrifft besonders Athleten, die in Kontakt mit verschmutzten Wasser kommen. Das deutsche Ruderteam muss allerdings den ausländischen Behörden vertrauen.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Doping-Vorwürfe gegen russische Sportler und Funktionäre als Kampagne bezeichnet und den Olympia-Ausschluss russischer Athleten scharf kritisiert. Für ihn beruht die Sperre für die Wettkämpfe in Rio auf nicht bewiesenen Anschuldigungen.