Waldhof Mannheim boykottiert den Test gegen die chinesische U20-Nationalmannschaft
Der SV Waldhof Mannheim wird nicht gegen die chinesische U20-Auswahl spielen, so wie es der DFB eigentlich für jeden Regionalligisten der Südwest-Staffel vorgesehen hat. Die gerade erst in der Relegation zur dritten Liga gescheiterten Mannheimer haben "die Meldung und Diskussionen über die Pläne des Deutschen Fußball Bundes zur Kenntnis genommen und befindet sich mit der Regionalliga Südwest hierzu in engem Austausch. Der chinesische Nachwuchs soll in der 19er-Liga die Lücke für den jeweils spielfreien Verein füllen und gegen jeden Klub im Saisonverlauf zweimal antreten, ohne offiziell in der Tabelle geführt zu werden", heißt es in der Meldung auf der offiziellen Facebook-Seite. Widersprüchig hierbei: der DFB habe sich vorher bei allen Teams erkundigt, ob sie etwas gegen eine Teilnahme der Chinesen hätten. Es soll keine Gegenstimmen gegeben haben. So richtig mag man es nicht glauben, sonst würde sich der SVW nicht dagegen stemmen.
Weiter heißt es: "Der SV Waldhof Mannheim hat einer Teilnahme an den beiden Partien gegen die Asiaten nicht zugestimmt und wird nach interner Absprache auch an keinem Spiel teilnehmen. Stattdessen hat der SV Waldhof dem FK 03 Pirmasens heute ein Freundschaftsspiel angeboten. Wir haben dem Verband gegenüber bereits beim ersten Telefonat unsere Bedenken geäußert und um vorherige Klärung von Detailfragen gebeten. Eine schriftliche Zustimmung zur Teilnahme ist nicht erfolgt. Auch wenn ein solches Spiel eine gute Vermarktungsmöglichkeit bietet, sollte man den regionalen Bezug nicht komplett verlieren. In den Regionalligen und bei den Vereinen gibt es wichtigere Probleme, welche unserer Meinung nach vorrangig zu klären sind“, erklärt SVW-Geschäftsführer Markus Kompp.
Der SV Waldhof Mannheim ist nun der erste Verein, der gegen das DFB-Vorhaben vorgeht. Es wird sicher nicht der letzte sein. Die Gegenwehr wird sich die kommende Tage wohl erst richtig formieren. Klar spielt bei den Mannheimern auch jede Menge Frust eine Rolle, dass man wiederholt nicht den Sprung in die dritte Liga geschafft, weil man in der durchaus überarbeitungswürdigen Relegation unterlegen war, trotzdem spricht diese neue Maßnahme des DFB nicht gerade für eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen Klubs und Führungsebene des deutschen Fußballs. Statt vorhandene Probleme zu lösen, holt sich der DFB nun neue Probleme ins Haus.