+++ Trotz frühem US-Open-Aus ist der 20-Jährige jetzt schon sicher für das Finale der besten 8 Tennisspieler qualifiziert +++
Alexander Zverev ist das Gesicht der NextGeneration auf der ATP-Tour. Wegen jungen, talentierten Spielern, wie dem gebürtigen Hamburger und seinem US-Open-Bezwinger Borna Coric hat der Tennis-Verband die NextGen-Kampagne ins Leben gerufen. Die soll die besten Nachwuchsspieler, die eben eigentlich noch nicht ganz zu der absoluten Weltklasse gehören, mehr in den Fokus rücken. Neben einem World-Tour-Final der besten acht Tennisspieler eines Jahres wurde gleichbedeutend dazu auch ein NextGern-Final eingeführt. Die besten acht Profis unter 21 sollen in Mailand ihren eigenen Sieger küren. Dafür war Zverev bereits seit einigen Wochen qualifiziert, doch das war nie das Ziel des jungen Deutschen.
Jetzt schon sicher bei den World-Tour-Finals
Schon zu Beginn der Saison war es intern klar, dass das nur eine unwahrscheinliche Zwischenstation sein soll. Die Finals der „großen“ 8 sollte erreicht werden. Die Siege in Montpellier, München, Washington und besonders in Rom (Sieg gegen Novak Djokovic) und Montreal (Sieg gegen Roger Federer) katapultierten den Shooting-Star in die Top 10. Auch sein Ausrutscher in der zweiten US-Open-Runde gegen den ebenfalls hochtalentierten Borna Coric kann seinen Aufstieg derzeit nicht stoppen. Der Kroate, der nach langer Zeit mal wieder zeigen konnte, was für ein Talent besitzt, war vielleicht der richtige Dämpfer zur richtigen Zeit, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren und weiter hart an sich zu arbeiten.
Doch trotz dieses Dilemmas wird Alexander Zverev am kommenden Montag mit Platz 4 in der Weltrangliste ein neues Karriere-Hoch feiern und seit heute Nacht steht ebenso fest, dass er nun sicher bei den ATP World Tour Finals dabei sein wird. Mit seinen aktuell 4220 geholten Punkten im Jahr 2017 kann er nicht mehr aus den Top8 herausfallen.
Für den internationalen Erfolg und den Sprung in die absolute Weltklasse wird bei Zverevs Management alles untergeordnet, denn er selbst wollte eigentlich in der kommenden Woche Davis Cup spielen und das deutsche Team vor dem Abstieg aus der Weltgruppe bewahren, aber das Management hat ihm die Teilnahme im Hinblick auf die restliche Saison verweigert. Direkt im Anschluss an das Davis-Cup-Wochenende nimmt der junge Zverev an der Seite von Roger Federer und Rafael Nadal am Laver Cup - ähnlich dem Ryder Cup im Golf – teil. Schon wenige Tage vor dieser Entscheidung hatte Kohlmann Gespräche angekündigt, aber seine Hoffnungen auf eine Teilnahme erfüllten sich nicht. Dem 20-Jährigen passt der Wechsel von Hartplatz auf Sand vor der Asien-Tour und der Termin nicht in die Planung.
"Er ist ein Idol für Millionen von Menschen auch in Deutschland. Das war eine Chance, etwas für sein Image zu tun", sagte Becker über den bei den US Open enttäuschenden Alexander Zverev und nahm ihn in Schutz: "Ich weiß, wie viele Menschen an einem rumzerren. Das ist nicht immer einfach für einen 20-Jährigen."
''Davis Cup nicht zeitgemäß''
Becker erklärte auf Eurosport den Davis Cup im traditionellen Format für "nicht immer zeitgemäß". "Man versucht seit geraumer Zeit, Veränderungen herbeizuführen: vielleicht nur alle zwei Jahre, vielleicht in Turnierform über zehn Tage", sagte Becker. Zudem sei es für die Spieler schwierig, "auf einem Belag zu spielen, den man die Woche davor oder die Woche danach nicht spielt". Besonders im Alter soll diese Herausforderung immer schwieriger zu händeln sein. Die Partie im portugiesischen Estoril wird auf Sand ausgetragen, dem stärksten Belag des Heimteams, auf der ATP-Tour finden die Turniere im Herbst dagegen auf Hartplatz statt. Diese Umstellung ist auch das Hauptproblem, warum das ATP-Turnier in Hamburg immer wieder auf Hochkaräter verzichten muss, da alle Topstars eher in die Vorbereitung auf die US Open gehen.
Unterstützung erhielt der dreimalige Wimbledonsieger von DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff. "Boris ist geholt worden, damit er das deutsche Tennis breiter und besser aufstellt. Die Problematik ist das Format des Davis Cups, zum Beispiel auch die Termine der Begegnungen, wegen der auch viele Spieler anderer Nationen immer wieder absagen", erklärte Hordorff und nahm den neuen Heilsbringer in Schutz: "Daran kann auch Boris nichts ändern." Doch immerhin bekommt diese Absagen-Welle mit Boris als Sprachrohr einen besseren Nachgeschmack, als noch vor einigen Jahren, wo sich alle gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben.