Steffi Jones und Stefan Kuntz folgen auf Sylvia Neid und Horst Hrubesch
Die deutschen Fußball-Mannschaften zählten in Rio zu den positiven Erscheinungen der deutschen Olympia-Teilnehmer. Während sich die U21-Herrenauswahl des DFBs im Finale lediglich Gastgeber Brasilien geschlagen geben musste, gewannen die Frauen erstmals in der deutschen Olympia-Geschichte Gold im Frauenfußball. Neben dem guten Abschneiden in Rio haben die beiden Mannschaften eine weitere Gemeinsamkeit. Sowohl U21-Nationaltrainer Horst Hrubesch als auch die Damen-Nationaltrainerin Sylvia Neid beendeten nach Rio ihre langjährige Trainerlaufbahn.
Mit beiden Trainern verliert der DFB absolute Identifikationsfiguren und Erfolgsgaranten.
Als Spieler wurde Hrubesch 1980 Europameister und seit dem Jahr 2000 war er Trainer im DFB-Juniorenbereich. Neben der Silbermedaille von Rio gewann er als Trainer 2008 die U19- und 2009 die U21-Europameisterschaft. Sylvia Neid, die seit 2005 Nationaltrainerin der DFB-Auswahl ist, führte ihre Mannschaft zum WM-Titel 2007 sowie zur Europameisterschaft 2009 und 2013. Darüber hinaus wurde Neid als aktive Spielerin dreimal Europameister und gewann als Junioren-Trainerin dreimal die U18 EM und einmal die U19-WM.
Nachfolger ohne große Erfahrung
Die Nachfolger der Erfolgstrainer heißen Steffi Jones und Stefan Kuntz. Als aktive Sportler waren beide sehr erfolgreich. Stefan Kuntz wurde 1996 Europameister und erzielte in 449 Bundesliga-Spielen 179 Treffer. Steffi Jones kann diese Erfolge sogar toppen. Sie wurde dreimal Europameister und 2003 Weltmeisterin. Sylvia Neid betreute Jones dabei jeweils als Co- bzw. Chef-Trainerin auf der Bank. Beide Nachfolger haben als Trainer allerdings nahezu keine Erfahrung.
Steffi Jones hat zwar die Fußballlehrer-Lizenz, verfügt allerdings über keinerlei Trainererfahrung. Seit August 2015 war sie zumindest Co-Trainerin von Sylvia Neid, um Erfahrungen zu sammeln. Ähnlich sieht es bei Kuntz aus, den wohl kaum einer als Nachfolger von Hrubesch auf dem Schirm hatte. Kuntz war zuletzt 2003 als Trainer tätig. Im Anschluss arbeitete er als sportlicher Leiter in Koblenz und Bochum sowie zuletzt acht Jahre als Vorstandsvorsitzender beim 1. FC Kaiserslautern.
Trotz der fehlenden Erfahrungen wollen beide(Neu-) Trainer an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen.
Autor: Michael Knüppel
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