Timm Kruse will die Donau in 60 Tagen auf einzigartige Weise durchqueren
Statt in 80 Tagen um die Welt will der Schriftsteller und Filmemacher Timm Kruse in 60 Tagen die komplette Donau entlang paddeln. Etwa 3000 Kilometer warten nach dem Start in Donaueschingen auf dem Weg ins Schwarze Meer. Die zehn Länder umfassende Tour startete Donnerstag gegen 10 Uhr auf dem Museumsvorplatz des Museum Art.Plus. Wenige Meter flussabwärts werden Breg und Brigachzum zweitlängsten Fluss Europas - der Donau. Für den 47-Jährigen ist der Strom Europas fließendes Symbol der Freiheit; sie steht für die Idee von Unabhängigkeit, Vielfalt und gemeinsamer Identität. Sportsupreme begleitet das Abenteuer und hält euch mit seinen Erlebnissen auf und abseits des Wassers auf dem Laufenden. Welcome to SUP MISSION EUROPE!
Diese Länder durchquert Timm Kruse mit seinem Fanatic Ry Air Premium Board: gestartet wird in Deutschland. Danach geht es durch Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien und die Ukraine. Kruse wird auf seinem Weg das unterschiedliche Leben in Europas Dörfer und Städten erleben. Jeden Tag will er 50 Kilometer in acht Stunden hinter sich bringen und wird dabei hunderte verschiedener Dialekte, Kulturen, Ethnien und Traditionen sehen und kennenlernen. Auch wenn es vor allem nach Abenteuerurlaub klingt, seine Mission ist auch eine politische: „Ich möchte ein Zeichen setzen gegen die Anti-Europäische-Stimmung, die zur Zeit überall zu spüren ist.“
Eine Million Paddelschläge zum Schwarzen Meer
„Meine Abenteuerlust ist angeboren, ich wollte immer schon weg. Mit vier Jahren wollte ich das erste Mal weglaufen und die Welt entdecken, habe mir Brote geschmiert und bin abends dann doch zurückgekommen. Aber der Drang ist geblieben“, sagt der gebürtige Detmolder in den Kieler Nachrichten.
Der 47-Jährige ist ein klassischer Abenteurer. Er liebt es aus dem Gewohnten auszubrechen. Bereits von 2003 bis 2005 nahm er ein ähnliches Abenteuer in Angriff und segelte um die Welt. 2008 fastete er für 40 Tage und schrieb darüber ein Buch – „Von einem, der mal Ballast abwerfen wollte“ . Auch über die SUP-Mission wird ein Buch schreiben. „Die Donau fließt immerhin und ist nicht so ein schwieriges Gewässer wie die Ostsee. Aber natürlich hab ich Angst, dass mein Körper streikt. Das wird für den eine Riesenherausforderung“, so Kruse. Sechs bis acht Wochen will er unterwegs sein. „Meine Freundin kennt das schon von mir und unterstützt mich voll. Denn die Idee eines weiterhin offenen, freien Europas ist das auch wert.“
Auf der Donau fahren, mit der Donau leben
Die Donau soll nicht nur seinen Weg, sondern auch sein Leben in diesen 60 Tagen bestimmen. „Ich werde mich sogar im Fluss mit ökologischem Shampoo und meine Wäsche waschen und aus ihm trinken, dafür habe ich extra Flaschen mit einem Filter mit.“ Des Weiteren nimmt er noch Zelt, Isomatte, Schlafsack, Moskitonetz, Grillzubehör, eine Angel und Energieriegel mit. „Die Riegel schick ich mir aber auch in vier Paketen noch der Strecke entlang, damit mir die nicht ausgehen.“
Wer die Mission finanziell unterstützen möchte, der kann das hier auf der eigens eingerichteten Crowdfunding-Plattform tun. Und wer Kruses Tour in Echtzeit verfolgen will, kann sich gern beim GPS Live-Tracking auf dem Laufenden halten.
Bildquellen: Tobias Steinigeweg