Der deutsche Ruder-Achter gehört in Rio zu den größten Medaillenhoffnungen.
Neun Männer – eine Mission: Der Deutschland-Achter will bei den Olympischen Spielen 2016 Gold ansteuern. Das „Flaggschiff“ des Deutschen Ruderverbandes geht in Rio als Titelverteidiger und Top-Favorit an den Start. „Darauf haben wir über Jahre hingearbeitet, das muss unser Ziel sein“, sagt Schlagmann Hannes Ocik.
Die Erwartungen sind riesig. Das deutsche Vorzeige-Boot gehört seit 1960 zu den wichtigsten deutschen Olympia-Hoffnungen. Damals durchbrach der „Ratzeburger Achter“ die Siegesserie der US-Amerikaner. Seitdem gewann der Achter, inklusive der Boote der DDR, sechsmal Olympia-Gold. Zudem standen 16 Weltmeister- und 14 Europameister-Titel zu Buche.
Nach dem Olympiasieg 2012 in London lieferte sich das Team von Trainer Ralf Holtmeyer ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Boot aus Großbritannien. Während die Briten 2015 bei der WM in Frankreich triumphierten, schlugen die Deutschen in diesem Jahr bei der Heim-EM in Brandenburg zurück. Auch beim Weltcupfinale im polnischen Posen, der Generalprobe für Rio, hatte der Deutschland-Achter knapp die Nase vorn. Daneben zählen die Holländer, die überraschend schon zwei Weltcupsiege in dieser Saison feierten, zu den Geheimfavoriten. „Hinzu kommen die traditionell starken Neuseeländer“, sagt Ocik.
Der gebürtige Schweriner landete mit seinen Achter-Kollegen eine Woche vor der Eröffnung in Rio. Genug Zeit, um sich an die Bedingungen in Brasilien zu gewöhnen. Das Team bezog eine Wohnung im Olympischen Dorf. „Wir teilen uns mit sieben Sportlern und dem Trainer vier Zimmer. Die wurden erst auf den letzten Drücker fertig“, erzählt der 25-Jährige. Bis auf die Toilette, die ab und an streikt, und ein Feuermelder, der mehrfach falschen Alarm auslöst, sei aber alles sauber und funktionstüchtig. Das Essen nehmen die Sportler in einer riesigen Mensa ein, in der sich Sportler aus aller Welt treffen. Ocik: „Die Dimensionen hier sind gewaltig.“
Gilt auch für die Regatta-Strecke auf dem Lagoa Rodrigo de Freitas, die je nach Verkehr ein bis zwei Stunden vom olympischen Dorf entfernt liegt. Nach den ersten Trainingsfahrten bekannte Ocik: „Ist schon geil, hier zwischen Zuckerhut und Jesus-Statue zu rudern.“ Auch die Wasser-Qualität sei entgegen vorheriger Berichte in Ordnung. „Sieht alles besser aus als gedacht. Der DOSB hat noch einmal Proben entnommen und grünes Licht gegeben“, berichtet der Schlagmann. Einzig die Wellen und der drehende Wind machen den Ruderern das Leben schwer.
Am 8. August startet der Deutschland-Achter in den Vorlauf. Da soll die Grundlage für die Mission Gold gelegt werden. Das olympische Finale steigt am 13. August. Ocik: „Die Stimmung ist gut. Bis zum Start sind wir topfit.“
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